Am Sonntag, 29.04.2018 trafen sich einige Asker um 15.00 Uhr an der Friedhofskapelle auf dem Assinghauser Friedhof.
Pastor Sudbrock führte durch eine kleine Andacht zum Gedenken an den Tag der Einweihung des Friedhofs vor 150 Jahren.
Er sagte, dass Assinghausen einen sehr schönen Friedhof habe und bedanke sich mehrfach bei den ehrenamtlichen Helfern, die seit Jahren regelmäßig auf dem Gelände im Einsatz sind.
Das erste Kreuz des Friedhofs steht heute unmittelbar am Eingang, direkt gegenüber der Friedhofskapelle.
Ortsheimatpfleger Georg Stratmann unterrichtete die Asker in einer kleinen Ansprache. Der Text ist beigefügt:
150 Jahre Friedhof in Assinghausen
Assinghausen, ein altes Dorf, feierte im Jahre 2000 die 7oojährige Ersterwähnung. Das Dorf muss aber älter sein. Es ist beschrieben, das Assinghausen einen Ablassbrief bekam der war von mehreren Bischöfen unterzeichneten. Ablassbriefe bekamen nur arme Gemeinden die eine Kirche hatten. Ob da schon ein Kirchhof war ist nicht bekannt, aber zu vermuten.
Im 19ten Jahrhundert war die Assinghauser Kirche in einem schlechten Zustand. Eine Renovierung war nicht mehr möglich. Die Bausubstanz war schlecht und die Kirche war für Assinghausen und die Filialgemeinden Bruchhausen und Wulmeringhausen viel zu klein. Bedingt durch die kleine Fläche des Kirchhofs war die Ruhefrist nur 14 Jahre. Heute sind es 30 Jahre.
Die neu zu bauende Kirche musste größer werden damit Platz für die Kirchenbesucher der drei Gemeinden gewährleistet war. Gleichzeitig wurde sie auch etwas versetzt und eine neu wieder aufgebaut.
Bei der Renovierung ca. 1993 wurden bei den Erdarbeiten für die Kirchenheizung noch Überreste von Gräbern des alten Kirchhofs gefunden.
Ab 1850 befasste man sich mit der Umlegung des Kirchhofs. Es wurden verschiedene Standorte besprochen.
Der neue Friedhof sollte dann an der Straße Assinghausen – Bruchhausen neu angelegt werden. Hier wo er auch heute noch ist.
Ein neuer Friedhof für die 3 Gemeinden. Assinghausen, Bruchhausen und Wulmeringhausen.
Viele Gespräche und Verhandlungen mit den Behörden waren nötig bis er am 27. April 1868 vom Landesdechant Fridrich Grimme eingeweiht wurde. Fridrich Grimme war ein Bruder des Dichters Friedrich- Wilhelm Grimme. Er war Landesdechant und wohnte in Düdinghausen. Das war also vor 150 Jahren.
In Bruchhausen wurde ca. 1900 ein eigener Friedhof angelegt und Wulmeringhausen bekam 1924 einen eigenen Friedhof.
1965 wurde am oberen Rande, hinter den Pastorengräbern, ein neues Kreuz aus Eichenholz mit einen Korpus eingeweiht. Das Holz für das Kreuz stifteten die Assinghauser Forstinteressenten und den Korpus, aus Kupferblech, schuf August Stappert hier aus Assinghausen.
Das schmiedeeiserne Kreuz, welches an der Stelle stand, wo das neue Kreuz errichtet wurde, befindet sich heute am Haupteingang zum Friedhof. Es trägt eine Inschrift mit dem Datum der Einweihung des neuen Friedhofs 27. April 1868.
Dieses Kreuz und 4 weitere Kreuze / Grabmale auf unserm Friedhof stehen auf der Kulturgutliste der Stadt Olsberg.
Der Haupteingang zum Friedhof war von der Bruchhauser Straße. Der Hauptweg führte bergauf zu den Pastorengräbern unter dem eben erwähnten Eichenkreuz. Von diesem Hauptweg führten noch zwei Querwege, einer nach rechts und einer nach links ab, wie sie auch heute noch sind.
Die Toten wurden noch vom Sterbehaus im Dorf, wo sie aufgebahrt waren, mit einem von Pferden gezogenem Totenwagen, später mit einem Auto und einem Totenanhänger und dann noch einige Jahre auf einem Rollwagen von den Trägern, im Leichenzug, zum Friedhof gebracht.
Da der Verkehr auf der Bruchhauser Straße immer mehr wurde, wurde der Eingang an die untere Ecke des Friedhofs verlegt.
Viele Arbeiten auf dem Friedhof wurden in der Regie von Pastor Büngener, der von 1960 bis 1991 Pastor in Assinghausen war und mit ehrenamtlichen Helfern durchgeführt.
Auch wurde unter Pastor Büngener eine Leichenhalle gebaut. Einige Stammtische hatten ein Fußballturnier veranstaltet. Der Erlös wurde zum Bau einer Leichenhalle, hier auf dem Friedhof, gestiftet. Somit war der Grundstock gelegt und Assinghausen bekam eine Leichenhalle.
1998 wurde ein Friedhofsförderverein gegründet. Der ist in Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand für die Pflege und Gestaltung des Friedhofs zuständig.
Heute befinden sich hier auf dem Friedhof: Einzel-, Doppel- und Kinder- Gräber. Auch wurde ein Feld für Rasenreihengräber hergerichtet. Ebenso ist ein Feld für Urnengräber und Rasenurnengräber geschaffen. Durch die Schaffung von Urnengräbern entstehen auf unserm Friedhof immer mehr freie Flächen die gepflegt werden müssen.
Um einen Friedhof in diese Größenordnung in Ordnung zu halten bedarf es immer wieder Arbeitseinsätze.
Jeden 2. Dienstag im Monat 17.00 Uhr lädt der Kirchenvorstand zum Arbeitseinsatz ein.
Durch die von ehrenamtlichen Arbeitskräften geleistete Arbeit können wir, stolz auf unsern Friedhof sein.
Es bleibt auch weiterhin noch viel zu tun!